Freitag, 20. September 2019

Flug über den Atlantik und Ankunft in Irland



Heute ist Samstag, der 14. September 2019 und ich bin an meiner letzten Station meiner Weltumrundung angekommen. Irland habe ich auch deshalb ausgewählt, da ich zum Einen war ich noch nicht hier und zum Anderen ich auch hier wieder in eine Sprachschule gehen kann. 

Zunächst bin ich von Dublin Airport zur Gastfamilie gefahren, die mir von meiner Englischsprachschule gestellt worden ist. Das ist immer eine Überraschung, wo man unterkommt. In Australien hatte ich totales Glück, in Kanada ging so, aber hier in Irland hatte ich richtig Pech. Aber dazu später mehr. Die ersten Eindrücke dieser Stadt: sehr lebenswert. Ein schönes Stadtbild, viele Restaurants, Straßencafés, fröhliche Menschen. Der erste Eindruck über diese Stadt sollte sich auch zum Glück nicht mehr ändern.







Ich fahre natürlich wieder mit den Öffentlichen zur Unterkunft. Langsam bin ich geübt darin, die Öffis in einem fernen Land zu benutzen. Ist eigentlich alles relativ einfach. Ich freue mich auf Europa, auf Dublin und auf die neue Gastfamilie. 

Hier in Dublin habe ich mich mit meiner langjährigen Freundin Patricia verabredet. Nein, nicht meine Tochter Patrica Alina. Meine Freundin hat zufällig den selben Namen und ich durfte sie kennenlernen am Tag kurz nach meiner Geburt meiner Tochter im Krankenhaus. Da stand der Name meiner Tochter schon fest. Seit diesem Tag verbindet uns eine tiefe Freundschaft. Meine Ankunft war am Samstag, den 14. September 2019 und Patricia wollte dann am Sonntag, einen Tag später, von Berlin nach Dublin fliegen. Somit war ich schon mal eine Nacht allein bei der Gastfamilie. Wie gesagt, ich freute mich auf die Gastfamilie, bestehend aus Vater, Mutter und 2 Jungs, Alter ca. 5 und 8 Jahren.

Im Haus meiner Gastfamilie er watete mich eine herbe Enttäuschung. Die Familie selbst war nett. Aber die für uns vorgesehenen Zimmer waren grauenhaft. Mein Zimmer war eine Kammer hinter dem Bad. man hörte jedes Geräusch aus dem Bad, insbesondere die Toilettenspülung und die Dusche nervten schon nach einer Stunde liegen auf dem Bett. Ich war natürlich müde nach den Flug und wollte mich etwas ausruhen. Aber an Schlaf war nicht zu denken, da die Matratze völlig durchgelegen war. Die Kammer hatte keinen Schrank, nur einen kleinen Nachtschrank. Ich hätte also 3 Wochen aus dem Koffer leben müssen. Das andere Zimmer war ein wenig größer, hatte aber auch keinen Tisch oder Schrank. Ich wusste, dass ich mir am Monat von der Schule eine neue Unterkunft vermitteln lassen werde. Am Sonntag kam dann auch Patricia an und sie war auch wie ich negativ überrascht, über den schlechten Zustand des Hauses, der Zimmer und die Einrichtung im allgemeinen.

Normalerweise ist es üblich, dass die "Gastschüler" in der Familie wohnen, die Mahlzeiten gemeinsam einnehmen, abends sitzt man auch mal zusammen und erzählt. Wenn man ein Komplettpaket - so wie wir - gebucht hat. Dieses natürlich insbesondere am ersten Tag, wenn man den Gast in Empfang nimmt. Nicht bei dieser Familie. Wir bekamen unsere Mahlzeit nachdem die Familie gegessen hatte bzw. machten uns diese dann selbst, da wir Hunger hatten. Am Sonntag gegen 18 Uhr gingen wir dann ins Wohnzimmer, da wir keinen Tisch, oder gar einen TV auf unseren Zimmer hatten. Ich weiß noch, wie die beiden Jungs uns angesehen hatten. Völlig entgeistert und irritiert, was wir dort suchen. Wir haben uns dann mit hingesetzt und mit den Jungs etwas TV geguckt. Die fanden dass voll komisch. Wahrscheinlich hatte das kein Gastschüler vorher gemacht. 

das Haus der Gastfamilie

wir das sollten die Gästetoilette nutzen und das wäre unser Bad für 3 Wochen gewesen



meine Kammer


dreckige Utensilien in der Kammer






Am nächsten Tag in der Schule ging ich gleich zum Manager und bat um eine neue Unterkunft. Die wollten uns zuerst hinhalten, dass es ein paar Tage dauert usw. Aber das habe ich nicht akzeptiert. Wir konnten dann am Monat Nachmittag gleich umziehen in das neu eröffnete Liffey Apartements am Ellis Qay ziehen.   eine neues Studentenappartement am Hafen. Es war super. Jeder hatte wieder sein eigenes Zimmer. Es war sauber, modern, tolle Lage und hier wohnten wir dann die kommenden 3 Wochen. Ich bin so froh, umgezogen zu sein. Auch wenn es mehr gekostet hat. Aber wenn ich mir vorstelle, 3 Wochen in dieser Kammer bei dieser Gastfamilie wohnen zu müssen ....ich stelle es mir lieber nicht vor. Hier ein paar Eindrücke von unserer Gastfamilienunterkunft.




Dachterasse

Zimmer
Lobby

Umgebung am Hafen

Endlich wieder Happy 😅


Somit konnte also dann mein Abenteuer Irland beginnen. Leider habe ich hier nach den drei Wochen in der Englischschule keine Zeit mehr für eine individuelle Rundreise zur Verfügung. Somit müssen die Wochenenden gut genutzt werden. Patricia hat aber wiederum selber eine gute Freundin, Kati. Diese war vor ein paar Jahren nach Irland ausgewandert. Hier hatten wir die perfekte Reiseführerin und Reisebegleitung für unsere Entdeckungen auf der grünen Insel an den Wochenenden.


Erster Ausflug in die Innenstadt von Dublin. Besonders auffällig ist hier eine enorm riesige lange Edelstahlnadel, die in dem Himmel sticht. Der Turm des Lichts ist 121,2 Meter hoch und steht dort seit 2003 in der Mitte der O`Connell Street. Es ist die größte Skulptur der Welt und sieht ziemlich beeindruckend aus. Als ich sie das erste Mal sah, dachte ich sofort an das Buch von Frank Schätzing "Limit". In dem Roman gibt es einen Weltraumfahrstuhl zwischen einer Baisstation aauf der Erde und einer Raumstation. Genauso hatte ich mir den Weltraumlist immer vorgestellt.  

The Spire (die Spitze)


eine schöne alte Post

Kneipen und Bars an jeder Ecke  wie früher in Berlin

schöne Straßencafés

Straßenfront in der O´Connell Street


Oscar Wilde war ein irischer Schriftsteller

schönes Wetter hatten wir auch fast immer 


Unsere Englisch Schule war die Delphin School direkt im Zentrum von Dublin. Die Lage war toll, die Lehrer und die Mitstudenten auch, aber die Schule selbst sparte auch an jeder Ecke. Ein Nachmittagsprogramm wie in Victoria gab es nicht wirklich, die Studenten waren auf sich allein gestellt. Kein Kühlschrank, der Fahrstuhl war die ganzen 3 Wochen defekt, Unterrichtsmaterialien mussten die Lehrer allein kaufen usw. Aber mein Lehrer war sehr nett und dachte sich auch immer was tolles aus, um den Unterricht aufzulockern. Wir waren vom 16.09.2019 - 04.10.2019, jeweils Montag bis Freitag dort und hatten einen Kurs "General English Plus mit 20 Wochenstunden gebucht. Wir gingen jeden früh ca 30 Min zu Fuß zur Schule und abends wieder zurück. So sparten wir uns die Tickets und waren gleich sportlich unterwegs. 





Nach der Schule, ab so gegen 15:30 Uhr, waren wir immer unterwegs und schauten uns was in Dublin an. Dublin ist sehr touristisch, aber es war sehr schön. An jeder Ecke konnte man  in Souvenirläden und tollen Shops stöbern. Es gibt viel mehr internationale Läden als in Berlin. ZB Disney oder Victoria Secret. Außerdem gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten und Museen zu entdecken. Wir hatten nie Langeweile. Abends waren wir meisten so müde, dass wir nur noch ins Bett gefallen sind. Einen Pub haben wir daher in den gesamten 3 Wochen nur 4 oder5 Mal besucht. 

In der ersten Woche waren wir hauptsächlich in der schönen alten Innenstadt unterwegs. Straßenmusik gab es an jeder Ecke und die Stadt war voller Energie. 

Eingang zum Whiskey Museum in der Innenstadt








Am Freitag war die Schule schon gegen Mittag aus, so dass wir an diesem Tag etwas mehr Zeit hatten. 

Zuerst gingen wir in die berühmte Universitätsbibliothek des Trinity College, welche 1592 (!) gegründet wurde. Hier findet man unter anderem das Book of Kells (Buch der Kelten). Das Buch enthält die vier Evangelien zusammengefasst mit ganzseitigen Abbildungen von Christus, Maria und den Evangelisten. Es wurde vmtl. um 800 in einem Kloster vor der schottischen Westküste hergestellt und zur Zeit der Wikingereinfälle zum Schutz nach Irland gebracht. Das Schriftbild ist aufwendig gestaltet und verziert. Zunächst mussten wir hier jedoch ca 1 Stunde warten, da viele Touristen diese Sehenswürdigkeit sich ansehen wollten. Das Warten hat sich gelohnt. Wir staunten nicht schlecht, als wir in diesem Raum standen. Bis unter die Decke meterhohe Regale in einer riesigen Säulenhalle und jedes einzelne Regal beherbergt bis unter die Decke alte Handschriften und frühe Drucke. Die Bibliothek lohnt sich auf jeden Fall, sich diese anzusehen. 


1732 erbaut und 64 Meter lange Loon Room

Beeindruckend:  Millionen Worte in Holz und Leder in Bücheregalen bis unter die Decke









Hier in Dublin steppt der Bär an jeder Straßenecke. Hier im Video der Platz vor der großen Bibliothek, vor dem Uni-Gelände. 


Auf dem Uni-Gelände


Anschließend schauten wir uns noch die Kirche berühmte St. Patrick`s Cathedral (1191 - 1270) an. Der heilige Patrick von Irland war ein römisch-britischer christlicher Missionar und gilt in Irland als Nationalheiliger, welcher um 450 bekehrte Gläubige getauft hatte. Die Kathedrale gilt als das Gebäude des Volks und trug viel zum irischen Leben bei. Sie ist die größte Kirche ganz Irlands. Der heilige St. Patrick wird jedes Jahr um den 17. März in Irland als Nationalfeiertag gefeiert. Man braucht schon ein bis zwei Stunden um hier sich umzusehen.  Die Kathedrale ist wirklich sehr groß und es gibt viel zu entdecken. Z.B. gibt es eine Tür mit einem Loch, hinter der sich die Geschichte verbirgt, dass sich hier nach einem Streit einer der zwei Kontrahenten sich versteckt hatte. Nach Beilegung des Streites schnitt der andere ein Loch in die Tür, um seinem Widersacher die Hand zur Versöhnung zu reichen. In Irland gibt es so viele Geschichten zu entdecken, wo ich immer wieder staunen musste, dass das mit Irland zu tun hat. Zum Beispiel: In dieser Kathedrale ist der Schriftsteller Jonathan Swift (Autor von Gullivers Reisen) beerdigt. Er war von 1713 - 1745 Dekan der Kathedrale. Zum Glück hat die Kirche freitags etwas längere Öffnungszeiten, so dass wir uns alles in Ruhe ansehen konnten.  




Patricia beim Abpausen des St. Patrick 😀


Reiche mir die Hand zur Versöhnung 💜 







Zum Abschluss gingen wir lecker Fisch essen und am Freitag Abend in der ersten Wochen fielen wir dann nach einem schönen Heimweg entlang des River Liffey vorbei der Dublin Docklands  müde in unser weiches sauberes Bettchen im Host Point Campus Student Accommodation. Unsere erste Woche war anstrengend, aufregend aber sehr schön. Morgen und übermorgen startet dann unser erstes freies Wochenende. Hier wollen wir uns Dublin ansehen. Die Stadt hat so viel zu bieten und macht wirklich Spaß auf mehr. 





















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