Natascha und ich hatten - wie ja schon mal erwähnt – unsere Reiseroute selber zusammengestellt.
Wir hatten das Auto allein gemietet, die Hotels über booking.com gesucht und gebucht
und auch vor Ort haben wir uns um die Besichtigung der Highlights gekümmert. Es gab auch
fertige Selbstfahrerrundreisen über Reiseanbieter zu kaufen, aber die waren im
Verhältnis echt teuer. Eine geführte Rundreise mit Guide ist zwar viel entspannter,
aber natürlich noch mal teurer. Alles hat also seine Vor-und Nachteile. Für Natascha
und für mich war es aber so das Beste, was wir machen konnten.
So fuhren wir
also von Clearwater weiter nach Jasper.
Jasper liegt in der kanadischen Provinz Alberta und ist ein kleines Bergstädtchen mit netten Souvenirläden und einer transkontinentalen Fernverkehrszugstrecke The Canadian. Diese verbindet dabei Jasper mit Vancouver und Edmonton- Saskatoon-Winnipeg-Toronto sowie dem übrigen Eisenbahnnetz Nordamerikas. Hier haben wir uns auch ein paar Mitbringsel gekauft.
Der
Nationalpark Jasper, entlang der Nationalparks Banff, Kootenay und Yoho und
Hamber, sie gehören alle zum UNESCO-Weltkulturerbe – und sind insgesamt eines
der größten Schutzgebiete der Welt.
Der
Jasper National Park wurde uns angepriesen für seine großen Wildnisgebiete, die
zahlreichen Wildtiere, das umfassende Wanderangebot, die schimmernden
Gletscher, die donnernden Wasserfälle, die türkisblauen Bergseen, die schroffen
Gipfel und die Möglichkeit, mit der kanadischen Tierwelt auf Tuchfühlung zu
gehen. Wir wurden nicht enttäuscht.
Unsere ersten Ziele waren die zwei Seen „Patricia Lake“ und „Pyramid Lake“. Im Pyramid Lake gibt es noch eine
kleine Insel. Diese kann man sehr schnell umrunden, doch man sollte es gar nicht
tun. Glück hat man nämlich, wenn man so wie wir ganz früh hinfährt und dann die
einzigen Gäste sind. Auf dem Weg zum See sahen wir wieder einen Bären über die
Straße laufen. Auch wenn wir schon so viel Bären gesehen hatten jetzt, war es
immer wieder ein tolles Erlebnis, diesen so hautnah zu sehen. Am See angekommen
ließen wir uns ganz auf diesen idyllischen Ort ein. Wir waren ganz ruhig und
jeder von uns hing seinen Gedanken nach. Man
wurde unwillkürlich glücklich bei so viel Schönheit und Ruhe in dieser Natur. An
diesem wunderbaren Ort soll man laut Reiseführer sogar Nordlichter sehen
können, die besten Chancen bestehen zwischen September und Mai. Wir hätte
also einfach mal in der Nacht hierher fahren sollen…aber wir haben uns nicht
getraut. Denn am Tag ist man schon die ganze Zeit auf der Hut vor den Bären,
geschweige in der Nacht. Dafür hatten wir einfach zu viel Angst vor den
Wildtieren Kanadas. Ich fühlte mich wirklich glücklich an diesem Ort, besonders der Patricia Lake hatte es mir verständlicherweise angetan.
Pyramiden Lake |
Patricia Lake 💓 |
Erschreckend oft haben wir in Kanada auch viel abgebrannten Wald gesehen. Durch die ständig größer werdenden Waldbrände produzieren Kanadas Wälder in der Summe seit 15 Jahren mehr Kohlendioxid als sie aufnehmen. Sämtliche CO2-Emissionen t
durch die ständig größer werdenden Waldbrände, durch Pilz- und Schädlingsbefall, der wiederum durch Klimawandel befördert wird, sämtliche dieser Emissionen tauchen in Kanadas offizieller Klima-Statistik nicht auf. Begründung: Nicht Menschen-gemacht, nicht kontrollierbar. Für Kritiker rechnet sich Kanada so seine Klimabilanz schön.
Jasper Waldbrand 2015 |
Am nächsten Tag, am 1. September 2019 wanderten wir im Nationalpark. Wir hatten großes Glück. Neben einem weiteren Bären am Straßenrand sahen wir sowohl einen weiblichen als auch einen männlichen Elk. Und wir sahen einen Moose!
👸 |
👦 |
Im Nationalpark wanderten wir so fröhlich
dahin, bis wir dann an einem See weit entfernt ein großes Tier sahen. Wir
schlichen uns langsam heran. Dann sahen wir, dass es ein Elch war! So riesengroß.
Es war eine Sie und sie war am Ufer, halb im Wasser. Wir waren ganz leise. Leider kamen dann hinter uns zwei
weitere Wanderer, die der Moos hörte. Daraufhin schwamm er über den See an das
andere Ufer. Als wir wieder zurückgingen, kamen zwei kanadische Rangerinnen und
stoppten uns. Sie sprachen mit uns, also ob wir Verbrecher wären. Was uns
einfiel, abseits vom gekennzeichneten Wanderweg zu laufen. Das ist verboten. Ob
wir das nicht wissen. Das kostet Straße und bla bla bla. Also ehrlich gesagt,
hat uns das ziemlich geschockt. Da denkt man in Kanada ist es so groß und weit,
dass man einsam und allein wandern gehen kann, wo man gern möchte. Jedenfalls
kann man das nicht im Nationalpark. Wieder was dazu gelernt. Wir mussten
versprechen ganz lieb zu sein und immer auf dem Weg zu bleiben. dann durften
wir ohne Strafe zu zahlen wieder gehen.
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