Samstag, 28. September 2019

Newgrange - älter als Stonehenge und die ägyptischen Pyramiden

 In Irland wohnt Kathi. Kathi ist eine Freundin von meiner Freundin Patricia. Kathi nahm sich für uns Zeit und ist zu uns nach Dublin gekommen, um uns zu besuchen und uns die berühmten Hügelgräber zu zeigen

Zunächst besuchen wir Drogheda, eine  Kleinstadt im Nordosten Irlands. Drogheda ist die 6. größte Stadt Irlands und hat ca. 40.000 € Einwohner. Wir bummeln ein wenig durch die Straßen, gehen in An-und Verkäufe um Schätze zu finden und essen richtig leckeren Kuchen mit Messer und Gabel. Uns geht es gut und wir haben viel Spaß.






Anschließend zeigt uns Kathi etwas sehr Berühmtes in Irland, was ich vorher gar nicht kannte. In Irland gibt es Bodendenkmäler, die älter sind als Stonehenge oder die Pyramiden.

In unmittelbarer Nähe der Stadt Drogheda findet man die bedeutsame Grabstätten Dowth, Knowth und  Newgrange . Im Jahr 1993 wurden diese Anlagen zum Weltkulturerbe erklärt.

Newgrange und die anderen Grabhügel wurde um 3150 v. Chr. oder sogar früher erbaut und verfielen dann über viele Jahrhunderte. Die Hügel wurden dann als natürliche Hügelkuppe wahrgenommen, Bäume wuchsen auf ihnen und sie wurden als Weideland genutzt. 1699 entdeckte der Grundbesitzer Charles Campell das Grab Newgrange zufällig, als er eine Haufen Steine entfernen ließ.


Computeranimation...wie es mal ausgesehen haben könnte




im Inneren sind schmale Gänge und kleine Kammern zu finden









Spannend , oder? Diese Bilder bisher waren alle von Knowth. Das sind alles eher kleinere Grabhügel. 

Newgrange ist ein großer Grabhügel. Bei Ausgrabungen Mitte der 1960er-Jahre entdeckten Forscher dort diverse Gegenstände wie Anhänger und Reste von Feuersteinen in den Räumen. Es ist aber noch nicht klar, ob dort die Menschen auch wirklich begraben wurden. Sie könnten auch geopfert worden sein. In jeder der Nischen befindet sich ein flacher Stein, eine Art Altar. Auf einem lagen verbrannte menschliche Knochen. Aber merkwürdigerweise wurden um den Hügel herum auch Münzen aus römischer Zeit entdeckt. Das spricht dafür, dass das Grab zwar vergessen war, aber der Ort weiter als Kultstätte oder Versammlungsort genutzt wurde. Die Anlage hat einen Durchmesser von ca. 90 Meter. Ein circa 22 Meter langer Gang unter dem Hügel endet in einer kreuzförmigen Grabkammer. Sie hat ei etwa sieben Meter hohes Gewölbe und ist nach über 5000 Jahren immer noch wasserdicht. Das Besondere in dem Grab von Newgrange ist das an etwa 13 Tagen jedes Jahres um die Wintersonnenwende bei Sonnenaufgang für ungefähr 15 Minuten ein Lichtstrahl durch eine Öffnung über dem Eingang direkt in den Gang und die Kammer dringt. Da die Kammer sehr klein ist, werden jedes Jahr bei einer Lotterie höchstens 60 Menschen ausgewählt, die den magischen Moment miterleben dürfen.

Newgrange ist so groß, dass es nur mit einem Panoramabild in Gänze gezeigt werden kann

oder von ganz weit 😏


Blick auf die Monolithen die um den Grabhügel herum stehen




Ja, das Wetter war sehr abwechslungsreich...es gibt immer mal wieder kleine Schauer in Irland


Verzierter Steinblock am Eingang


Im Inneren des doch ganz schön großen Grabhügels war es ein wenig unheimlich, da das Gefühl, in einem über 5000 Jahre alten Mauern sich zu bewegen, doch ziemlich beeindruckend, aber gleichzeitig auch bedrückend war.








noch ein paar Fototermine ...

...
... bevor wir wieder mit dem Shuttle Bus zum Parkplatz gefahren werden


Am Abend gingen wir noch zu einer irischen Liveband in einem tollen Musik-Pub. Kathi kannte die Band "KILA". Es war ein wirklich richtig toller irischer Abend. Es ist schon toll, wenn man über Einheimische die Chance hat, echte irische Musik und irischen Humor zu erleben (seht euch die folgenden Bilder genau an, dann wisst ihr was ich meine). 












Mittwoch, 25. September 2019

Guinness Bier und die bunten Türen von Dublin

 Natürlich wollten wir auch die berühmte Bierbrauerei Guinness besichtigen. Es handelt sich hier um ein riesengroßes Fabrikgelände, in dem Bier produziert wird, aber wo auch ein sehr großes Gebäude als Showroom umgebaut wurde. Es ist schon sehr viel Kommerz dabei, aber man lernt auch viel über das Bierbrauen zum einen und zum anderen über die Geschichte speziell der von Arthur Guinness 1759 in Dublin gegründeten Brauerei. Und es macht Spaß hier durchzulaufen. 



es gab sogar eine eigene Eisenbahn auf dem Gelände als die armen Brauereipferde endlich erlöst wurden


Arthur 
Arthur Guinness unterschrieb einen Mietvertrag für 9000 Jahre

.Ein Panzerschrank für das Geheimrezept


Hopfen, Wasser, Malz und Hefe...alle Zutaten werden anschaulich erläutert und eine leckere Bierverkostung ist auch dabei 



Viel wird auch über den Künstler John Gilroy und seine Werbeprodukte für das Guinness Bier erzählt. Er schuf von 1928 bis in die 60er Jahre unverwechselbare Werbekampagnen für Guinness. Die älteren unter den geneigten Lesern werden sich bestimmt erinnern: Der glücklose Tierpfleger, eine Karikatur von Gilroy selbst, präsentierte eine Gruppe aufsässiger Tiere. Angefangen mit einem Straß, der ein Guinness samt Glas verschluckt, bis zu einem Pelikan mit einem Schnabel voll Flaschen. Ein springender Löwe, ein diebischer Bär. Ein Krokodil, ein Känguru und ein Pinguin. Und natürlich das berühmteste von allen, der Tukan. Mit dem Tukan entwickelte sich daraus die "Ein Guinness am Tag" Kampagne.






Und ....jetzt weiß ich auch, warum die größte Single-Party Deutschlands im Franz Club in der Kulturbrauerei Berlin  "Fisch sucht Fahrrad" heißt. Hier in Dublin in der Guinness Brauerei habe ich die Antwort gefunden. 




Fotoshooting auf dem Weg zur Christ Church Kathedrale 😆





Originalkleider aus der Serie "Die Tudors" findet man hier an einem der vielen Drehorte der Serie in Irland


An einem anderen Nachmittag laufen wir wieder los und schauen uns die "bunten Türen" von Dublin an. Ich wusste das gar nicht vorher, dass es hier so viele bunte Türen gibt. Ich sah sie sie als wir in dem Hop-on Hop-off Bus saßen und fand die Häuser dadurch sehr lebendig und froh. 
Wenn man in Internet danach recherchiert, gibt es einige Antworten darauf. Eine Theorie geht auf das Jahr 1901 zurück. Nachdem die Queen Victoria starb, sollten als Zeichen der Trauer alle Türen schwarz angestrichen werden. Das betraf auch das damals nicht unabhängige irische Insel. Aber rebellisch wie dir Iren sind, ließen sie sich von den britischen Königshaus kein Vorschriften machen und taten genau das Gegenteil - sie strichen Ihre Türen knallbunt.
Eine andere Theorie sagt, dass es irische Frauen waren, die ihre Haustüren bunte bemalten, damit ihre Männer, nach ein paar Guinnes und gutem Whisky auch die richtige Haustür finden. Oder aber auch die sehr plausibel klingende Erklärung: Im 18. Jahrhindert gab es in Irland einen großen Bauboom. Alles war streng geregelt, nur eines nicht: die Haustüren. Um ein wenig Individualität zu erhalten, strichen die Iren ihre Haustüren bunt. Die Erklärung würde auch zum Stadtbild passen, wo man die meisten bunten Türen findet.
Wie auch immer, ich mag die bunten Türen sehr. Es macht Spaß, diese zu entdecken und sich daran zu erfreuen.