Es war jedoch nicht einfach. So viele Flüge gab es gar nicht ins Zentrum Australiens und wie ich herausfand, befanden sich alle Hotels in einer Hand. Ob der Campingplatz, das zwei Sterne Hotel oder das 5 Sterne Hotel... alle Hotels dort sind an einem Ort, das "Ayers Rock Resort" mitten in der Wüste, quasi eine kleine Stadt ohne jegliche Konkurrenz. Zuerst hatte ich es geschafft, nicht ganz günstige Inlandsflüge (Hin am 22.7. und Rück am 24.7.2019) zu ergattern. Nach sehr langem Suchen und Kontaktaufnahme mit einer deutschen Reisevermittlung habe ich dann eine geführte Reise für zwei Tage gefunden und eine Nacht in dem Hostel auf dem Resort. Man kann in der Wüste nicht mal so auf eigene Faust losziehen. Ich wollte auch nur eine Nacht im Campingzelt außerhalb des Resorts verbringen, da ich zwar in der besten Reisezeit im Winter unterwegs war, aber es in der Wüste nachts furchtbar kalt und extrem heiß am Tag wird. Die meisten Anbieter bieten jedoch mindestens zwei Nächte und drei Tage als Tour an. Ich bin froh, nur eine Nacht dort im Safari-Zelt verbracht zu haben. Trotz Thermounterwäsche (ich hatte bei meiner zweiten Reise besser gepackt als beim ersten Mal) und zwei Pullovern und Schlafen mit Handschuhen habe ich extrem gefroren. Zum Glück hatte ich mich dagegen entschieden, in so einem "Swag" auf der blanken Erde zu schlafen.
Mein Flug startete pünktlich in Brisbane um 6:00 Uhr und ich war wie schon geschrieben sehr aufgeregt, da ich endlich den Uluru - so nennen die Aborigines ihren heiligen Berg - sehen kann. Eigentlich heißt nur das Dorf in der Nähe Ayers Rock, der Berg heißt Uluru. Es gibt neben dem Ayers Rock Flughafen noch einen weiteren in Zentralaustralien, der Flughafen Alice Springs. Dieser ist aber ca. 400 km weg vom Uluru. Viele Touren starten auch von dort. Da muss man erst einmal durchsehen 😇
Anflug zum Flughafen Ayers Rock mit Blick auf den Uluru |
Schon aus dem Flugzeug konnte ich den Uluru sehen. Es war ein wirklich toller Anblick. Alle Fluggäste wurden vom Resort vom Flughafen kostenlos abgeholt. Es gibt im Resort einen kostenlosen Bus Shuttle Service. Wahrscheinlich machen die das, damit man nicht in der Hitze umkippt. Und ich war im Winter da. Möchte nicht wissen wie heiß es im Sommer ist. Ich wurde am Treffpunkt gegen Mittag abgeholt und es ging im Bus des Reiseveranstalters mit der Gruppe, die meisten hatten eine längere Tour gebucht, zum ersten Highlight im Uluru-Kata Tjuta National Park, zum "Walpa Georg Walk". Es handelt sich hierbei um einen Wanderweg, der in eine Schlucht führt. Walpa bedeutet „windig“, und die Schlucht hat ihren Namen wegen der dortigen wohltuenden Winde erhalten. Der steinige Weg steigt sanft an, wobei man an seltenen Pflanzen vorbei zu einem hübschen Wäldchen gelangt. Hier konnte ich das erste Mal die roten Wände bewundern. Wir liefen an diesen Wänden der Schlucht entlang und ließen diese wunderbare Landschaft auf uns wirken. Walpa Gorge ist ein Teil des Kata-Tjuta-Areals, einer heiligen Stätte für männliche Aborigines. Überall standen Schilder wie man sich verhalten soll. Wasser und Mütze mitnehmen, festes Schuhwerk anziehen. Wenn ich so daran denke, dass ich auf meiner Reise schon einige asiatische Touristen in Flip Flops und anderen wilden Sachen gesehen habe, erscheint es mir sinnvoll, dass diese Schilder überall stehen müssen.
Das Ayers Rock Resort |
so sieht es im Zentrum Australiens aus: ein paar große Steine und karge Vegetation |
Auf unserer Erkundungstour durch das "rote Herz" Australiens fuhren wir anschließend weiter durch den als UNESCO Welterbe geschützten Uluru-Kata Tjuta National Park zum Uluru.
Hier konnten wir den Sonnenuntergang und dabei zum ersten Mal das berühmte Farbenspiel des Uluru erleben. Anschließend gab es ein leckeres Barbecue Abendessen. Ich konnte einen wunderschönen Sternenhimmel sehen. Für mich war es der zweitschönste Sternenhimmel, den ich jemals gesehen hatte. Der Schönste war in Indien, Odisha (ich berichtete).
so kalt war es in der Nacht 😨 |
Nach einer bitterkalten Nacht starteten wir am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang. Unser Vorhaben war es, während des Sonnenaufganges den Uluru zu umrunden. Der Basewalk führt etwa 10 Kilometer an interessanten Felsformationen, Heiligen Stätten, Felsmalereien und ehemaligen Orten des täglichen Lebens der ansässigen Aborigines vorbei. Unser Guide und eine Aborigini Frau erklären uns Details einer Küche und eines Klassenzimmers im Fels und erzählten uns Anekdoten und religiöse Überlieferungen der Aborigines. Natürlich möchte man ständig Fotos schießen, aber man muss aufpassen, keine "Sacred Sites" zu fotografieren. Bestimmte Seiten des Berges dürfen nicht von nah fotografiert werden, so verlangen es die Aborigines. Daher gibt es einige Fotos, wo nur der halbe Berg drauf ist. Ich finde das ist das Mindeste was man tun kann, um dieses heilige Land zu schützen, wenn wir Touristen schon her kommen dürfen.
Ich habe sehr wohl beim Rundgang die Mystik des Berges gespürt. Man muss sich nur fallen lassen und darauf einlassen. Der Berg strahlt eine Wärme und Geborgenheit aus, dabei ist er jedoch erhaben und man fühlt sich klein und unbedeutend, aber es wird einen richtig warm ums Herz und man ist einfach nur glücklich. Es war wunderschön, während des Sonnenaufganges das Farbenspiel des Berges zu sehen.
An einer Seite des Berges ist sogar ein "Minisee". Und zwar sammelt sich hier das klägliche Wasser an, das es in der Wüste gibt. In Australien ist Wasser sehr, sehr kostbar.
Am Ende meines Rundganges sahen wir doch tatsächlich eine große Anzahl von Menschen, die unbedingt auf den Berg steigen mussten, obwohl auf mehreren Schildern gebeten wurde, es nicht zu tun. So eine Ignoranz der Touristen kann ich nicht verstehen.
der Sonnenaufgang naht |
das war die Küche der Aboridginis |
im Hintergrund auf dem Bild sieht man die Menschen, die unbedingt den Berg erklimmen müssen |
unser Bus |
Zu guter Letzt besuchten wir noch eine tolle Ausstellung der Aborigines.
In der Nähe des Resort gab es auch eine Kamel Farm. Ich wusste bis dato nicht, dass es Kamele in Australien gibt. Man konnte natürlich hier einen Kamelritt buchen. Aber mir war es viel zu heiß hier am Tag.
Das war mein Besuch im Herzen Australien. Ich bin froh, dass ich alles getan habe, um hierher zu kommen und es einmal gesehen habe. Es ist heiß am Tag und kalt in der Nacht. Das Outback ist für unerfahrene oder schlecht vorbereitete Touristen gefährlich, das konnte ich sehen und spüren. Wasser ist kostbar. Nun heißt es Abschied nehmen vom Uluru und dem Land der Aborigines.
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