Von Kyoto fuhren wir mit der Nankai Electric Railway und der Schweizer Montreux Oberland Railway nach KOYASAN. Die Fahrt dauerte ca. 2 Stunden und es ging hoch in die Berge.
An den Fenstern des Regionalzuges zum
Berg Kōya ziehen ländliche Gefilde vorbei. Bald werden Siedlungen seltener und die Hügel
sind ganz von Wald umhüllt. Die rot-weiße schweizer Seilbahn bringt uns von hier durch den
Tunnel von Hortensien bis zur
Stadt der Mönche. Das Ziel ist aber noch nicht erreicht, denn die letzten
Kilometer verlaufen über heiliges Gebiet und dürfen nicht zu Fuß durchquert
werden. Mit einem Bus gelangen wir schließlich mitten in die
Ortschaft. Früher betraten Pilger die heiligen Mauern durch eine uralte Pforte, während Frauen, welche die Anlage erst ab 1872 betreten durften,
am Nyonindo dem Frauentempel, Halt machten.
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unsere Reisegruppe von Djoser in der japanischen Eisenbahn |
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Blick aus dem Zugfenster |
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japanischer Schaffner |
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es geht immer weiter hoch in die Berge |
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schöne Siedlungen |
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wunderbare Landschaften ziehen vorüber |
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Ankunft im Bahnhof Koyasan |
Im
Micheln grünen Japanführer wird Koyasan mit drei Sternen ausgezeichnet.
Wir haben eine Übersichtskarte in deutscher Sprache erhalten. In diesem steht geschrieben:
"Koyasan, die Essenz von Kukai`s Vorstellungen
Der Priester Kukai hat diesen Shinzan Yukoku genannten Ort für seine asketischen Übungen gewählt und ihn so dem esoterischen Shingon Buddhismus erschlossen. Vor etwa 1200 Jahren ging dieser nach China und hat dort angefangen von dem aus Indien überlieferten esoterischen Buddhismus (erinnert ihr euch an meinen Beitrag aus Indien Bodhgaya?), sich fortschrittlichstes Wissen über Astronomie, Geologie, Bauingenierwesen und dergeleichen anzueignen und hat später jenes Wissen nach Japan gebracht. Dieser außergewöhnliche Priester hat in Japan an den verschiedensten Orten diese Fertigkeiten und Überlieferungen vebreitet. Koyasan ist genau der Ort, an dem sich seine Weisheit und sein Können konzentriert."
Ein einzigartiger Kult
Von den siebentausend Einwohnern der Siedlung Kōyasan sind
mehr als die Hälfte Mönche und die anderen gehören zu ihren Familien, denn seitdem
auch Frauen in den Ort kommen dürfen haben viele Mönche geheiratet.
Mit mehr als 110 aktivenTempeln ist die Siedlung ein einflussreiches Zentrum der buddhistischen
Shingon-Lehre.
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tausende Grabsteine , das ganze Gebiet ist riesengroß |
Unzählige Legenden spinnen sich um die Existenz des oben erwähten Priester Kukai und viele
glauben, dass er noch am Leben sei und in den Tiefen des Friedhofs Okunoin meditiere, wo sich sein Mausoleum befindet. Der Okunoin, der fast den ganzen
Ostteil der Stadt bedeckt, ist ein
Wald aus tausend Grabstätten und trägt zur
mysteriösen Aura des Bergs Kōya seinen Teil bei.
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Besucher aus aller Welt waren hier |
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vor dem Heiligtum schreiben Priester die Bitten der Gläubigen auf |
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Gobyo no hashi Brücke |
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Eingang zum Mausoleum - im Mausoleum durfte man keine Fotos machen |
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abends war es ein wenig unheimlich hier, aber dennoch friedlich |
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der Hauptweg war ca. 2 km lang |
Auf der gegenüberliegenden Seite liegen die heiligen Mauern
des Danjo Garan, der Tempelbezirk, in dem neben zahllosen Heiligtümern die
große Pagode mit dem zinnoberroten Dach die Neugierde der Vorübergehenden weckt.
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einer von vielen weiteren Tempeln |
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Kongobu-Ji Haupttempel |
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viele Schulklassen waren hier |
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Statue in der Pagode |
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Konpon Daito - die Pagode |
„Sich der ganzen Welt öffnen“
Was schon seit ihrer Gründung die Devise der Siedlung war,
setzt sich mit der Öffnung des Kōya-san für den Tourismus im 20. Jahrhundert
weiter fort. Die Zimmer stehen in den Tempeln schon seit jeher im Rahmen des
Shukubo zur Beherbergung der Pilger zur Verfügung, Die
Kommerzialisierung des Heiligen hat auch auf dem Berg Kōya Einzug gehalten,
nicht selten begegnet man Mönchen in Soutane, die in teuren Autos Einkaufen
fahren. Heutzutage sind die Übernachtungsmöglichkeiten des Kōya-san im Frühjahr
und Herbst schnell ausgebucht.
Trotz allem ist der ursprüngliche Geist des Kōya-san noch
spürbar. Die Stadt wurde 2004 auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO
gesetzt.
Wir konnten auch eine buddistische Zeromonie der Mönche frühmorgens vor dem Sonnenaufgang erleben. Hier das Foto unserer Gruppe im Anschluss an die Zeremonie. Während dieser war das Fotografieren verständlicherweise nicht erwünscht.
Die Reise auf den Kōya-san war
eine einzigartige, tief spirituelle Erfahrung. Bereits nach einem Tag sieht man auch das, was für die Augen unsichtbar ist. 😇
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