Silvester haben wir in Puri bei einem Lagerfeuer, einem Feuerwerk und sehr netter Gesellschaft verbracht. Nichts Aufregendes, aber es war wirklich sehr nett. Weil einfach die Inder so nette Menschen sind. Sie sind arm, aber nicht unglücklich. Jedenfalls wirkt es so auf mich. Auf dem Foto ist die Mannschaft des Hotels zu sehen. Mit ihnen sind wir ins neue Jahr gerutscht. Als wir uns am nächsten Tag verabschieden mussten, hatte der Koch Tränen in den Augen. Es war wirklich sehr rührend. The best Cook in India mit den besten Pancakes!
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Rechts der Koch |
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Pancake mit Banane |
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Feuerwerk in Puri |
Am Neujahrstag sind wir zum Bahnhof gegangen, da wir zuerst nach Bhubaneswar mussten um dann mit dem Nachtzug nach Koraput fahren zu können. Man hatte uns mehrfach versichert, dass wir für den Zug keine Sitzplätze reservieren müssen. Wir waren rechtzeitig am Bahnhof, mindestens eine Stunde bevor der Zug abfahren sollte. Wir saßen dann gemütlich VOR dem Bahnhof und warteten die Zeit ab. Dann gingen wir ca. 20 min vor der eigentlichen Abfahrt zum Bahnsteig. Unser Zug war auch schon da… und rammeldicke voll. Und wir hatten zwei Koffer dabei. Super 😕
Zwei sehr nette junge Inder haben uns dann samt Gepäck in den Zug geholfen und wir durften Ihre Plätze haben. Ich habe versucht, ohne zu aufdringlich zu sein, ein paar Bilder zu machen. Die Leute saßen sogar oben in der Gepäckaufbewahrung, überall - nur nicht auf dem Dach. Jedenfalls habe ich da keine gesehen. Zum Glück war die Fahrt nur ca. 1 Sunde lang, alles klebte, es war heiss und die Sitze aus Kunststoff. Ich hoffe, man kann das Chaos auf den Bildern erkennen.
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Danke für den Sitzplatz |
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normaler Zug in Indien |
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Abteil ohne Sitzplatzreservierung |
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an jedem Banhof gibt es Verkäufer mit diversen Speisen und Getränken |
Die Zugnachtfahrt von Bhubhaneswar nach Koraput dauerte
ca. 12 Stunden und es war sehr kalt und Platz hatte ich auch nicht wirklich zum
Schlafen, da ich dummerweise einer alten Oma meinen Schlafplatz unten zur
Verfügung gestellt hatte und somit in die mittlere von 3 übereinander liegenden
Schlafplätzen krabbeln musste.
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im Schlafwagenabteil |
Aber ich hatte noch 2 Nachtfahrten noch vor mir 😕 Die Entfernungen sind
hier einfach größer, die Züge langsamer und sehr alt. Eine lustige
Erfahrung ist es trotzdem. Man ist nie lang allein, die indischen Familien
suchen das Gespräch. Ständig kommen Verkäufer durch und bieten Tee (Masala, Tee
mit Milch und seeeeehr viel Zucker) , Kaffee (wird meistens mit viel Milch in
Indien getrunken) und Speisen an.
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Marktfrauen |
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manche waren sehr nett, die meisten jedoch sehr schüchtern, wenn es ums fotografieren ging |
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Töpfe in allen Größen |
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Gewürze |
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unser Ökohaus |
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Feldarbeit |
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Desira unser Ökodorf |
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Weg über einen Fluss zu einem Dorf eines der 62 Stammesvölker |
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Frauen targen sehr viele schwere Lasten auf dem Kopf |
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Bhenischa zeigt uns ihr Dorf |
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Blick auf das Dorf |
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Ernte |
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Dorfbewohnerin |
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auch so kann ein Haus in einem indischen Dorf aussehen, aber das ist eher die Ausnahme |
In Koraput wurden wir dann sehr freundlich von einem nicht
Englisch sprechenden Fahrer in Empfang genommen und erstmal ca. 3 Stunden zum
Camp „Desira“ gefahren. Wir hatten bei „Bobo“ (Heritage Touren) einen
mehrtägigen Aufenthalt im Destrikt Koraput gebucht. Bobo kommt zur nächsten ITB
nach Berlin!
Hier ist es super schön! Ein wahnsinniger Sternenhimmel, da
es hier weit und breit keine Stadt gibt sondern nur ein paar Dörfer. Diese, sowie örtliche Märkte haben wir uns dann jeden Tag angesehen. Dieser
einzigartige entlegene Teil von Indien ist besonders reich an Stammeskultur,
die größtenteils intakt geblieben ist. Die meisten Menschen hier sind Bauern und wir konnten
hier sehr gut sehen, wie die Dorfbewohner auf traditionelle Weise leben, pflanzen
und ernten. Die Felder werden mit Ochsen und Handpflug manuell bestellt und ohne jegliche Maschinen wird auch geernet. Wir sollten besser jedes einzelne Reiskorn schätzen. Sie tragen auf den Köpfen schwere Lasten zu den vielen Märkten der
Region häufig über lange Strecken, an einem Tag 2 mal bis zu 30 km! Also früh
hin zum Markt und abends zurück ins Dorf. In Odisha leben 62 Stammesgruppen!
Bis vor kurzem mussten Besucher mit einem zugelassenen Führer begleitet werden, um die Märkte in den alten Sammelgebieten
zu erkunden. Die Reiseroute musste bei der örtlichen Polizeistation hinterlegt
werden. Überhaupt ist es in Indien so, dass jedes Hotel erstmal eine Kopie des
Passes macht, dann muss man sich in ein Gästebuch eintragen. Letztes Ziel,
Ankunft mit Uhrzeit, Aufenthaltsdauer, Adresse, Pass Nummer, Foto, Abreise,
nächstes Ziel… es gibt auch Spalten für Telefonnummer, Name des Vaters, Beruf
etc.
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fast nackt – nur mit einem kurzen Höschen und Accessoires wie Perlenketten und Metallhalsbänder bekleidet, haben diese Frauen nichts
weiter an
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bunte Perlenketten und dicke Halsringe schmücken diese Stammesfrauen |
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frisches Obst und Gemüse |
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Kartoffeln verstecken sich hier im Inneren der großen Knolle |
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natürlich muss vieles probiert werden |
Auf dem Markt haben wir auch ein indigenes Stammesvolk gesehen. Sie produzieren sehr viel Alkohol. Sie geben ihren Babys auf dem Feld Alkohol, damit sie schlafen, währen die Frauen das Feld beackern müssen. Die Männer arbeiten weit weniger und trinken sehr viel. Die Frauen stehen um 5 Uhr auf, machen den Haushalt, Kochen und die Wäsche. Dann gibt es Frühstück. Dann aufs Feld. Dann nach Hause und wieder kochen und Haushalt. Das ganze Leben lang.
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Stammesfrauen, die Alkohol verkaufen- aus der Sagroplame
gewonnen |
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wieder eine unbekannte Frucht |
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Deckenhändler |
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Besuch eines Wasserfalls |
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gemeinsames Kochen in Desira |
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eines von insgesamt zwei Häusern in Desira |
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Landhaus Desira aus lokalen Materialien und verziert von
Stammeskünstlern |
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Bild an einer Häuserwand in einem Dorf |
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eine 108 Jahre alte liebenswerte Omi, die über meine Grüße und weisse Hautfarbe staunte. Zum Abschied küsste sie mich und strich mir über die Hände und Arme. |
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Kochen auf einem Lehmofen |
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Sonnenuntergang |
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Dinner in Desira |
Wir hatten hier kein Internet, kein Wlan. Nur die totale Stille nach Einbruch der Dunkelheit und den
schönsten Sternenhimmel, den ich je gesehen habe.
Unser
Aufenthalt in Desira endete nach 3 Tagen. Am 5.1.2019 zogen wir weiter. Wir
fuhren wieder mit dem Zug über Nacht. Es war ruhig und warm und somit eine gute
Nachtfahrt. Unser nächstes Ziel heißt Port Blair auf den Andamanen.
Moin , liebe Iris, es ist wieder so faszinierend, was Du alles erlebst. Im Geiste reisen wir mit. Gleich geht's mit dem X10er zum Büro. Mein Silberpfeil ist seit Oktober in serbischen Händen. Eine Reparatur hätte über 1500 € gekostet. Bin also ganz umweltfreundlich unterwegs. Eine gute Woche wünsche ich Dir und Deiner Reisebegleitung. Herzliche Grüße aus dem verregneten und etwas stürmischen Berlin! B&J
AntwortenLöschenLiebe Bettina und Jürgen :)
LöschenDanke...werde ich ausrichten. Ich bin auch umweltfreundlich unterwegs...mit Zügen, Bussen und Tuk Tuks....hihi