Sonntag, 24. März 2019

Die Maois und die Hobbits


Rotoura und der allgegenwärtige Duft nach faulen Eiern

Rotorua liegt im mittleren Norden der nördlichen Insel und dort stinkt es gewaltig! Die Stadt zählt zu den dynamischsten geothermischen Orten NZ. Der „Schwefelgeruch“ hielt uns nicht davon ab, die Stadt zu erkunden und durch den von Dampf erfüllten Stadtpark „Kuria“ zu spazieren.

sieht toll aus, stinkt aber gewaltig

unter der Erde ist es durch die Vulkanaktivität so heiß, dass das Wasser auf der Oberfläche verdampft

bitte auf dem Weg bleiben, sonst wird man gar gekocht

ein dampfender See






Rotorua zählt zu den Kernsiedlungsgebieten der Maori (erste Besiedlung im 14. Jahrhundert), daher besichtigten wir hier ein Dorf der Maoris, welches direkt inmitten der heißen Quellen und Geysiren gebaut wurde. Während einer Führung durch das Dorf mit einer„echten“ Maori als Guide erfuhren wir, wie die Maoris die heißen Quellen im Alltag, z.B. zum Baden und Kochen nutzen. Auch erfuhren wir, dass Schwefel reinigt und förderlich für die Gesundheit ist (in geringen Mengen).



eine heiße Quelle im Vorgarten






das ist wieder der Schwefel (gelb)


Maori Versammlungshaus


Wanderung im Nationalpark Tongariro und der Vulkan Mount Taranaki

Auf dem Weg zum Vulkan Mount Taranaki sind wir am ersten Nationalpark NZ (1887) „Tongariro“ vorbei gefahren. Natürlich bewusst. Hier rumpelt der Taranaki öfters, so werden die „Kiwis“ (so nennen sich die Neuseeländer selbst) immer wieder daran erinnert, dass all ihre Vulkane höchst lebendig sind. Der letztere größere Ausbruch fand 2012 statt.
Dort wanderten wir eine kleine Runde und konnten die wundervolle Landschaft genießen und saubere Luft einatmen. Ich finde die Geschichte des ersten Nationalparks NZ sehr interessant. Daher schreibe ich sie hier mal kurz auf:
„In der Zeit nach den Maori Kriegen war ein Jahr zuvor der Native Land Court zusammengetreten, um die Landesbesitzverhältnisse zu klären. Dabei hatte der Häuptling der dortigen ansässigen Maoris dafür plädiert, das Areal intakt zu lassen. Hintergrund dieses Wunsches waren die Weißen und ihr Anliegen, die Weidemöglichkeiten für ihr Vieh auszudehnen. „Wenn wir dieses Gericht um den Tongario so gewöhnlich wie die anderen Landstücke behandeln“, sagte er „was wird mit Ihnen geschehen? Sie werden zerteilt und verkauft. Ein Stück wird einem Päkeha (Weiße) zufallen, ein anderes einem anderen.“ 1887 sicherte dieser Häuptling den ewigen Schutz des Landes, indem er es der britischen Krone zwecks Ausweisung eines Nationalparks schenkte, den ersten Neuseeland und den damals erst vierten weltweit. Für einen Mann seinerzeit bewies der Häuptling damit eine unglaubliche Weitsicht. Er hatte erkannt, dass Tongarios Wert in unbezahlbarer Schönheit und Tradition bestand und nicht im Nutzen mit einer weiteren Schafweide.“ 




die Bäume standen so eng am Strassenrand, dass man nicht hindurchsehen konnte

die obligatororische Kiwi Ausstellung

Wasserfall (18 m hoch)

der berühmte Silberfarn wächst natürlich überall






das ist Lava Gestein

weiter ging es auf dem Highway "vergessene Welt" ... hier sah es wirklich aus wie im Film Jurassic Park
so sahen wir den Vulkan Mt. Taranaki
Am nächsten Tag sind wir zum Mt. Taranaki gefahren. Leider hatten wir diesmal Pech und konnten den Vulkan nicht in seiner gesamten Schönheit bewundern. Aber auch dort wanderten wieder und es war sehr erholsam und eine gibt dort wunderschöne Natur.



so wollten wir ihn sehen... das Wetter hat leider diesmal nicht mitgespielt



on the road zum nächsten Free Camping Platz





Hobbiton Movie Set 

Ein weiteres Highlight wartete heute auf uns. Wir wurden zu kleinen Hobbits (die mit den beharrten Füßen ;-) ) und streiften durch unsere Heimat, das Auenland. Dem ein oder anderen bekannt aus J.R.R. Tolkin Romanen „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ bzw. deren Verfilmung von Peter Jackson.
Wir hatten uns eine Tour gebucht, welche uns durch das Filmset führt. Dieses wurde für die Filme „Der Herr der Ringe“ auf einer Schaffarm von 2001-2003 gebaut und dann wieder vernichtet und anschließend 2012 für die Hobbitfilme erneut gebaut. Nunmehr ist es eine weitere Attraktion Neuseelands. Der Regisseur Peter Jackson hatte sich seinerzeit an die Regierung NZ gewandt, um finanzielle Unterstützung zu bekommen. Diese hatte abgelehnt. Aber – man staune  - die Armee hatte die Filmemacher finanziell unterstützt und sogar Soldaten als Laiendarsteller zur Verfügung gestellt. Die Führung dauerte 2 Stunden, zum Abschluss gab es sogar noch ein Bier im „Green Dragon“. Die ganze Tour war sehr kommerziell, aber trotzdem nett gemacht. Natürlich völlig überteuert. Aber es war faszinierend, mit welcher Leidenschaft und Ideen die Modellbauer das Auenland gestaltet haben. Mir hat die Tour super gut gefallen, auch wenn ich nicht jedes Wort verstanden hatte (die Führung war auf Englisch)…i ch muss meine Englischkenntnisse weiter ausbauen ;)


Auenland


Hobbits sind sehr klein

im Hintergrund ist die Schafweide gut zu erkennen

Eintriit nur für Partyangelegenheiten zu Bilbos Geburtstag 😉







Am nächsten Tag fuhren wir mit einer urigen Eisenbahn, die ein Neuseeländer auf seinem Grundstück allein gebaut hatte.



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